“Juristen oder Wirtschaftsstudenten lernen zum Beispiel, wie sie ihr Wissen an Kongressen optimal präsentieren können. Aerzten wird dies aus
unerfindlichen Gründen nie beigebracht.“ Dr. Leuenberger plädiert dafür, dass auch in der medizinischen Ausbildung vermehrt Kommunikationsthemen aufgegriffen werden. Ausserdem bietet sie Fortbildungen zur
professionellen Demonstration wissenschaftlicher Themen an.
Probleme bewusst machen
Dr. Leuenberger versteht sich ausdrücklich nicht als Psychologin, sondern als eine Person, die gemeinsam mit ihren Kunden Problemfelder des Alltags
analysiert und Lösungsansätze erarbeitet. “Ich setze mich als Coach mit den Normalitäten des Berufslebens auseinander“. Es handle sich also nicht um die Analyse eines pathologischen Zustands, sondern um einen
partnerschaftlichen Beratungsprozess. “Wichtig ist auch, dass ich die Schweigepflicht strikte einhalte,“ sagt Dr. Leuenberger. “Denn erst dann kann sich ein Klient im Gespräch öffnen.“ Die Aussagen werden von ihr
auch nicht bewertet. Im Allgemeinen suchen wir zügig nach Lösungen.“
Ist beispielsweise ein Kollege mit seiner Spitalstelle nicht mehr zufrieden, wird zuerst eruiert, wo seine Stärken und Schwächen liegen und welche
Visionen er für seine berufliche Zukunft hat. “Ein grosser Teil meiner Arbeit besteht darin, den Klienten bewusst zu machen, was sie eigentlich schon lange spüren.“
Es gibt auch Aerzte, die sich von der eigenen Praxis regelrecht überfordert fühlen. Dann geht es darum, herauszufinden, ob die Probleme bei
der Patientenbetreuung, im Team oder woanders liegen.
„Ich empfehle allen Kunden, einmal pro Jahr eine gründliche Zielbestimmung zu machen und herauszufinden, was sie eigentlich beruflich genau wollen.
Für den einen Arzt ist es wichtig, möglichst viele Patienten zu betreuen, für einen anderen besteht die innere Zufriedenheit vielleicht eher darin, neben der Arbeit möglichst viel freie Zeit zu haben. Sich bewusst
zu machen, was man eigentlich wirklich will und diese neuen Erkenntnisse in die eigenen Arbeitswelt zu integrieren, dies ist ein wichtiger Bestandteil meiner Tätigkeit.“
Die Einstellungen sind verschieden
Grundsätzlich unterteilt die Kommunikationsfachfrau Aerzte in vier verschiedene Typen: Zum ersten den „Brillanten“, der selbst für Kritik
offen ist und professionelle neutrale Meinungen sucht, um sich, wenn möglich, weiter vorwärts zu bringen.
Dann gibt es den „Schlauen“, der weiss, dass es Verbesserungen und Erleichterungen geben kann, wenn man sich darum bemüht und der sich (meist
heimlich) bereits seit längerer Zeit beraten lässt.
Ein dritter Typus ist der „Aufgeschlossene“: Er weiss, dass Verbesserungsbedarf besteht, aber nicht, wo und von wem er sich helfen lassen
kann. Schliesslich gibt es noch den „Ueberheblichen“: Er ist von sich selbst so eingenommen, dass er denkt, es gäbe an ihm nichts zu verbessern.
“Coaching für Aerzte soll dabei helfen, unseren ‘Knopf im Kopf‘ zu lösen. Damit wir langfristig nicht nur gehört, sondern auch verstanden werden, um
so ein erfolgreiches Berufsleben zu führen.“, fass Dr. Leuenberger zusammen.
Weiterführende Informationen sind erhältlich bei:
Coaching Dr. med. Brigitte Leuenberger Bahnhofstrasse 94 8001 Zürich
Tel. 044 720 38 41 Fax 044 720 38 54
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